Features im Radio  (11.11.2025)

Features

Dienstag 08:30 Uhr SWR Kultur

Das Wissen

Die teure Epidemie - Wie Long COVID und ME/CFS die Gesellschaft belasten Von Aeneas Rooch 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Long COVID oder ME/CFS, also schwerer körperlicher Erschöpfung. Viele von ihnen sind jung. Die Folgen reichen über die einzelnen Betroffenen und ihre Schicksale hinaus: Arbeitsausfälle, Frühverrentungen und Pflegebedürftigkeit sorgen für enorme Kosten. Wie teuer Long COVID und ME/CFS für die Gesellschaft sind, berechnen Wissenschaftler*innen mit Methoden, mit denen auch Schäden von Naturkatastrophen abgeschätzt werden. Obwohl die Krankheiten so teuer und so viele Menschen betroffen sind, erleben viele Erkrankte immer noch Unverständnis von Ärztinnen, Behörden und in ihrem Umfeld.

Dienstag 09:05 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Nah dran

Moderation: Verena Fiebiger 9.10 Aktuelles Interview Was konkret tun gegen Hate Speech? Gespräch mit David Beck, Hate Speech Beauftragter der bayer. Justiz 9.20 Bayern 2 Radiowissen Wolken - Wetterboten am Himmel 9.50 Bayern 2 Kalenderblatt 11.11.2002: Grisha Perelman beweist altes mathematisches Problem 10.00 / 11.00 Nachrichten, Wetter, Verkehr 10.10 Interaktion Entscheidungen treffen - Wenn das mal so einfach wäre! Mit Andreas Herrmann, Therapeut und Supervisor 11.10 Nahaufnahme 11.56 Werbung Moderation: Verena Fiebiger

Dienstag 18:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Weltzeit

Moderation: Andre Zantow Botswanas Diamanten Harte Konkurrenz durch künstlichen Klunker Von Benjamin Breitegger Botswana ist so groß wie Frankreich, hat aber nur rund 2,5 Millionen Einwohner. Bekannt ist das Land im Süden Afrikas für die Savannenlandschaft der Kalahari, die größte Elefanten-Population auf dem Kontinent und als zweitgrößter Produzent von Diamanten weltweit. Die Edelsteine sind der wesentliche Grund, warum sich Botswana nach der Entlassung in die Unabhängigkeit durch das Vereinigte Königreich Mitte der 1960er Jahre von einem bitterarmen Land in eine prosperierende Demokratie entwickelt hat. Aber inzwischen lassen sich Diamanten täuschend echt auch im Labor herstellen. Damit gerät das wirtschaftliche Erfolgsmodell Botswanas ins Wanken. Wie kann sich das Land neu erfinden?

Dienstag 19:15 Uhr Deutschlandfunk

Feature

Heimgesucht Rückkehr ins Kinderkurheim Johannaberg Von Silas Degen Regie: der Autor Deutschlandfunk 2025 Im Kinderkurheim Johannaberg bei Detmold mussten Verschickungskinder Heimweh, Angst und Gewalt erleben. Jahrzehnte später macht sich eine Gruppe von Zeitzeug*innen auf die Reise. Am Ort des Geschehens verarbeiten sie ihre Erinnerungen zu Szenen. In der Nachkriegszeit wurden Millionen Kinder zu sechswöchigen Kuren verschickt, um sich zu erholen. Doch viele erlebten Heimweh, Angst und Gewalt. So auch im DRK-Kinderkurheim Johannaberg bei Detmold am Rande des Teutoburger Waldes. Jahrzehnte später steigt eine Gruppe von Zeitzeug*innen abermals in den Zug und macht sich auf die Reise. Eine Woche ziehen sie in das mittlerweile leerstehende und verfallene Gebäude. Am Ort des Geschehens verarbeiten sie ihre Kindheitserinnerungen zu Szenen - und erwecken das Heim wieder zum Leben. Das Feature basiert auf Silas Degens gleichnamigen Dokumentarfilm, der während seines Studiums an der Filmuniversität Babelsberg entstand. Heimgesucht

Dienstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Gewerkschaften und die AfD Ist die Arbeiterbewegung rechts geworden? Von Nina Scholz und Roland Zschächner Wenn es eine Arbeiterpartei gibt, dann heißt sie seit der Bundestagswahl AfD. Der Partei gaben 38 Prozent der Arbeiter ihre Stimme, so viele wie keiner anderen Partei. Auch gibt es immer mehr Gewerkschafter, die in der AfD aktiv sind, zudem den AfD-nahen Verein "Zentrum", der sich an Betriebsratswahlen, vor allem in der Automobilindustrie, beteiligt. Nun will sich der Verein auch in anderen Branchen wie der Pflege ausbreiten. Die alte Gleichung "Arbeiter und Gewerkschafter = politisch links" scheint jedenfalls nicht mehr aufzugehen. Warum wenden sich so viele Beschäftigte den Rechten zu? Warum auch Gewerkschafter und Betriebsräte? Und wie gehen die Gewerkschaften mit dem Rechtsruck in ihren eigenen Reihen um?

Dienstag 22:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Feature

Ausweitung der Kunstzone Vom Glück, Werke zu besitzen, die auch andere haben Von Thorsten Jantschek Regie: Matthias Kapohl Deutschlandfunk 2025 (Wdh. v. 07.11.2025, 20.05 Uhr, Deutschlandfunk) Kunsteditionen sind mehr als bloße Vervielfältigungen. Als kulturelle Artefakte verkörpern sie ein demokratisches Versprechen: Kunst ist für alle da, nicht nur für eine Schicht betuchter Sammlerinnen und Sammler. Kunsteditionen sind mehr als bloße Vervielfältigungen. Als kulturelle Artefakte verkörpern sie ein demokratisches Versprechen: Kunst ist für alle da, nicht nur für eine Schicht betuchter Sammlerinnen und Sammler. Was einst als Reproduktionskunst begann, hat sich längst zu einer eigenen Kunstform entwickelt. Während Original und Unikat als die oft unerschwinglichen Heiligtümer des Kunstbesitzes galten, hat sich jenseits des musealen Einzelstücks eine ganz eigene demokratische Erfolgsgeschichte entwickelt. In Serien, Auflagen und Multiples wandern Werke in viele Hände - und bleiben dennoch Originale. Zu dieser Demokratisierung gehören Kunst- und Grafikvereine. Einer der ältesten, durchgängig aktiven Vereine ist in Deutschland die "Griffelkunst Vereinigung", die in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen feiert. Von Anbeginn verfolgte sie volkspädagogische Ziele, erschloss große Kunst für Menschen mit kleinerem Einkommen. Seit 1925 bringt die Griffelkunst demokratische Druckgrafik ins Wohnzimmer - und damit den Gedanken, dass ästhetischer Genuss kein Luxus sein muss. Über die Jahre wuchs ein Netzwerk gleichgesinnter Institutionen: René Blocks Edition Block als Schnittstelle von Fluxus, Konzept und Multiples, die Berliner Handsiebdruckerei, wo Pop und Punk Farbe auf Papier treffen, oder - der letzte Schrei des Editionsmarktes - das Start-up "Works on Skin", das Kunst als limitierte Tattoo-Editionen vertreibt. All das zeigt aber nicht nur das Interesse von vor allem jungen Sammlerinnen und Sammlern. Auch für viele Künstlerinnen und Künstler - wie zum Beispiel David Schnell oder Käthe Kruse - erweist sich das Arbeiten an Serien als künstlerische Herausforderung. Was bedeutet es aber für Sammlerinnen und Sammler, ein Werk zu besitzen, das auch in anderen Wohnzimmern hängt? Ist das Teilen ein Verlust an Exklusivität - oder ein Gewinn an Gemeinschaft?

Montag Mittwoch