"Gravity´ s Rainbow" beginnt mit einem Albtraum. Pirate Prentice träumt ihn. Da läuft der Schall rückwärts! Direkt hinein in den Terror vom Weltkrieg II. Während der Arbeit an der 21-teiligen SWR-Hörspieladaption von Pynchons Roman improvisierte Klaus Buhlert mit zahlreichen Sounds, die er mit einer "Duineser Elegie" von Rilke überschrieb. Zum Rilke-Jubiläums-Jahr 2025 präsentiert das Stück eine überraschende Korrespondenz zwischen der ersten, analogen und der zweiten, digital-technoiden Moderne. Mit: Felix Goeser, Franz Pätzold u. a. Musik und Regie: Klaus Buhlert Produktion: SWR 2020
Dieser Film hat Musikgeschichte geschrieben: "Step Across the Border" ließ 1990 alle aufhorchen, die sich für improvisierte Musik interessierten. Zwei Jahre begleiteten die Filmemacher Nicolas Humbert und Werner Penzel Musiker wie Fred Frith, Tom Cora, John Zorn und Iva Bittòva durch die Welt, filmten bei Konzerten, Proben, in Hotelzimmern und unter freiem Himmel. Dabei improvisierten sie genauso virtuos wie die Musiker. Nur ein Bruchteil der Tonaufnahmen ist tatsächlich in den Film eingeflossen. Die Magnetbänder lagerten in einer Blechkiste. 30 Jahre später hat sich Nicolas Humbert erneut an das Material gewagt.
Die Erzählung ist das letzte Prosawerk, das Max Herrmann-Neiße 1927 in Deutschland veröffentlichen konnte. Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er nach London ins Exil, wo er 1941 starb. In einer nüchternen, realitätsnahen und desillusionierten Sprache geschrieben, ist seine Erzählung, in der man dem Schwächeren wie es darin heißt, "die Lebensberechtigung abspricht, taugt er nicht für die Zwecke der Mächtigen, ist er dem Menschenverbrauch kein genügend nützliches Objekt", ein Beispiel für die thematische und formale Aktualität der frühen literarischen Moderne. Clemens, Anfang vierzig, in Arbeit und Brot, behaust und ohne Familie, lebt in Berlin. Sein Leben scheint so weit in Ordnung. Doch an einem Tag, an keinem besonderen Tag, einfach an irgendeinem Tag reicht die Kraft nicht mehr aus, um aufzustehen, das Tagwerk zu beginnen und der Arbeit nachzugehen. Clemens bleibt lethargisch und interesselos liegen...
Das großangelegte Bauvorhaben der van Graafs gilt als so gut wie gesichert. Es gilt lediglich noch einigen störrischen Hinterwäldlern ihre brachliegenden Grundstücke abzukaufen, damit Maple Hobbs zu einem modernen Neubaugebiet wird. Aber als Sonya van Graaf den Ort besichtigt, um die letzten Verhandlungen vorzunehmen, trifft sie auf einen Einheimischen, der nicht am Verkauf interessiert ist ... den Wendigo! Einen alten Dämon der Ureinwohner, der entschlossen ist, sein Territorium erbittert zu verteidigen.
Das Moped mit verchromter Lenkstange, das im Hof steht, gehört dem Unteroffizier Henri Pollak. Jeden Abend fährt er darauf von der Kaserne in den heimatlichen Montparnasse, um sich in einen Zivilisten zu verwandeln, zu seinen Kumpels zu stoßen und bei reichlich Rotwein über die Welt zu diskutieren. Als sein Freund Kara 26 - wie heißt er noch? - in den Krieg nach Algerien einberufen wird, wird ein Masterplan ausgetüftelt, um ihn davor zu bewahren. Denn Karadings möchte viel lieber in Paris bei seiner Liebsten bleiben als in den Krieg zu ziehen. Absurd komisch spiegelt Perec den Irrsinn des Krieges wider - und die trotzige Hoffnung seiner grundwiderständigen und zum Anarchismus neigenden Figuren auf einen schnellen Frieden. Die französische Erzählung, nach der dieses Hörspiel entstand, erschien 1966, vier Jahre nach dem Ende des Algerienkriegs.
Zwischen Individuen unterschiedlichster geistiger und biologischer Konstitution kommt es wegen der Besiedelung bisher unbewohnter Planeten zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Bill Davidge, Erdenbewohner, und Jeriba als Androgyn machen unfreiwillig miteinander Bekanntschaft, als ihre Flugkörper abstürzen. Die Insel, auf die es beide verschlägt, ist unbewohnt. Sie wollen überleben und sind aufeinander angewiesen, bis Hilfe von außen kommt. In der nun folgenden gemeinsamen Zeit und nachÜberwindung der Sprachbarriere lernen sie, gegenseitige Vorurteile abzubauen, sich zu verstehen und zu respektieren. Diese Freundschaft reicht sogar über den Tod Jeribas hinausund überträgt sich auf dessen Nachkomme, der sich als Vermittler zwischen den sich bislang sinnlos bekämpfenden beiden Völkern versteht.
Im Spätsommer des Jahres 1897 erhält Kommissar Joubert von der Witwe des Kunsthändlers Theo van Gogh einen Brief, der ihr anonym zugespielt worden ist. Darin wird ein gewisser René Secretan beschuldigt, den Bruder des Kunsthändlers, den berühmten Maler Vincent van Gogh, sieben Jahre zuvor ermordet zu haben. Die Polizei ging damals trotz einiger Ungereimtheiten von einem Selbstmord oder Unfall aus. Vor allem, weil der schwerverletzte Maler bis zu seinem Tod beteuerte, selbst Hand an sich gelegt zu haben. Nun wird Kriminal-Assistent Cocu an den damaligen Tatort Auvers-sur-Oise geschickt, um die alten Ermittlungsergebnisse und die neuen Beschuldigungen zu überprüfen.
Hätte Emmi bekommen, was sich gewünscht hatte, sähe das Leben ganz anders aus, denn dann würden die anderen sie nicht mehr ärgern und herumschubsen. Dann dürfte sie immer mitspielen und wäre sicher sehr beliebt. Aber an ihrem zehnten Geburtstag steht kein Einhorn vor ihr, sondern ein rosa Hausschwein mit einem langen Horn: ein Einschwein. Es ist dick und tollpatschig, es grunzt und pupst und knabbert alles an. Emmi findet, dass das Einschwein ein richtiges Mobbingschwein ist! Damit kann sie sich unmöglich vor den anderen Kindern sehen lassen. Was soll sie nur machen mit diesem Einschwein?
Vier Stationen im Leben von Marie, vier Tode im Leben von Marie. Sie wächst auf im Québec der 50er Jahre, ein fantasievolles Mädchen, das ihre Mutter heiß und innig liebt. Sie hat viel vor: Nach Feuerland laufen, aber vorher muss Marie noch die Gorillas in Afrika erforschen, aber vorher noch acht Kinder bekommen, aber vorher noch die Abenteuer der Mary Simpson schreiben, aber vorher noch... Es kommt alles anders, das ist nicht schwer zu erraten. Was von diesen Träumen bleibt, ist Maries unnachahmliche Fantasie, ihre Schatztruhe fürs Leben. Nur gegen die Einsamkeit ist wohl kein Kraut gewachsen? "Ein Stück, amüsant und traurig, das, so seltsam es klingen mag, wirklich weniger einsam macht." (Carole Fréchette) Von Carole Fréchette
-Drama- Izzeldin Abuelaish, Arzt aus Gaza, erzählt seine Geschichte. Vom Alltag in Gaza, dem Warten an israelischen Checkpoints, einem Familienleben zwischen Verzweiflung, Hoffnung und Gewalt. Von Izzeldin Abuelaish WDR 2019 www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter "Ich werde nicht hassen" ist immer noch Izzeldin Abuelaishs tiefe Überzeugung. In einem aktuellen Gespräch mit dem WDR hat er seine Haltung auch zu dem Krieg in Gaza ausgeführt. Er fordert eine sofortige Beendung der Kriegshandlungen und ein Ende der Besatzung der palästinensischen Gebiete. Sein Ziel ist eine Zweistaatenlösung - eben um den Hass zu stoppen und in Zukunft wieder einen Dialog zwischen Israelis und Palästinensern zu ermöglichen.