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Kalenderblatt
Vor 150 Jahren: Der Mäzen und Kunstsammler Karl Ernst Osthaus geboren Das weltweit erste Museum für zeitgenössische Kunst stand nicht in Paris oder in einer anderen Metropole. Es stand in Hagen. Gegründet 1902 von Karl Ernst Osthaus. Der Kunstsammler glaubt fest daran, dass Kunst in die Gesellschaft gehört.
Tag für Tag
Aus Religion und Gesellschaft Katholische Kirche: Warum können Frauen nicht als Diakonin geweiht werden? Dass die römisch-katholische Kirche nicht vorhat, Frauen als Priesterinnen zu weihen, ist bekannt. Doch auch Frauen, die diakonische Aufgaben übernehmen - etwa predigen oder seelsorgerlich tätig sein, können nicht geweiht werden. Maria Messing hat gerade eine Fortbildung vom "Netzwerk Diakonat der Frau" abgeschlossen. Ein Gespräch über die Anerkennung der Arbeit, die Frauen in katholischen Kirchengemeinden leisten. Islamismus in Westafrika: Zehn Jahre nach den Entführungen durch Boko Haram In der Nacht vom 14. auf den 15. April 2014 überfiel die islamistische Terrorgruppe Boko Haram die weiterführende Schule von Chibok im Nordosten Nigerias. Die Islamisten entführten 276 Mädchen aus ihren Schlafsälen. Bis heute sind noch knapp 100 nicht zurück bei ihren Familien. Katrin Gänsler berichtet aus Westafrika. Puppenspielerin Shlomit Tripp: Handpuppen erzählen jüdische Geschichten Die Handpuppen von Shlomit Tripp erzählen davon, dass man seine jüdische Identität verstecken muss. Wie gerade überall Juden in Deutschland ihre Identität verstecken. Tripp betreibt das "Bubales", das einzige jüdische Puppentheater Deutschlands, vermutlich in ganz Europa. Seit dem 7. Oktober hat sich einiges für sie verändert: Muslimische Einrichtungen, wo sie früher auch auftrat, haben bereits zugesagte Termine wieder abgesagt. Am Mikrofon: Elena Hong
Kontrovers
Politisches Streitgespräch mit Studiogästen und Hörern Neue Abtreibungsdebatte: Gehört Paragraph 218 auf den Prüfstand? Gesprächsgäste: Leni Breymaier, MdB (SPD), frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Elisabeth Winkelmeier-Becker,MdB (CDU), Vorsitzende im Rechtsausschuss des Bundestags emeritierte Prof. Dr. Ulrike Busch, Hochschule Merseburg, Professorin für Familienplanung Am Mikrofon: Moritz Küpper Hörertel.: 00800 4464 4464 kontrovers@deutschlandfunk.de Whats-App: 0173 56 90 322
Büchermarkt
Kristin Höller: "Leute von früher" (Suhrkamp Verlag, Berlin) Ein Beitrag von Jan Drees George Saunders: "Tag der Befreiung. Stories" Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert (Luchterhand Verlag, München) Ein Beitrag von Meike Feßmann Am Mikrofon: Carsten Hueck
Forschung aktuell - Wissenschaft im Brennpunkt
Wissenschaft im Brennpunkt Mit Glück zu Bio Bhutans Agrarwende Von Katharina Nickoleit und Irja von Bernstorff Im buddhistischen Bhutan ist das Wohlergehen aller Lebewesen Staatsziel. Das schließt selbst die Mikroorganismen im Boden mit ein. Konsequenterweise hat das kleine Land im Himalaya schon 2012 verkündet, seine gesamte Landwirtschaft auf Bioanbau umzustellen. Doch trotz des großen politischen Willens zur Biowende ist der Weg dorthin schwieriger als gedacht. Die Umstellung erfordert viel Wissen und ist personalintensiv - und damit teuer. Erschwerend kommt hinzu, dass konventionelle Lebensmittel, deren wahre Kosten die Allgemeinheit trägt, mit der Ökoware konkurrieren. Aber trotz aller Rückschläge verliert Bhutan sein Ziel nicht aus dem Blick.
Andruck - Das Magazin für Politische Literatur
Robert Menasse: "Die Welt von morgen. Ein souveränes demokratisches Europa - und seine Feinde" (Suhrkamp Verlag) Daniel Marwecki: "Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson" (Wallstein Verlag) Benedict Probst, Marian Krüger: "Race to Zero. Wie Unternehmen den Wettlauf zur Klimaneutralität gewinnen" (Campus Verlag) Thaisa Cäsar: "Ungesehen. Weibliche Migration in die Bundesrepublik 1960 bis 1990" (Wallstein Verlag) Simon Füchtenschnieder: "Meuterei im Paradies. Die Fahrt der Bounty und die globale Wirtschaft im 18. Jahrhundert" (Klett-Cotta Verlag) Am Mikrofon: Catrin Stövesand
Musik-Panorama
Neue Deutschlandfunk-Produktionen Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll, WAB 109 Gürzenich-Orchester Köln Leitung: François-Xavier Roth Aufnahme vom Juni 2022 aus der Kölner Philharmonie Am Mikrofon: Johannes Jansen Anton Bruckner hatte eine Dauerverabredung mit dem lieben Gott. Wie zuvor schon das Te Deum widmete er ihm auch seine letzte Sinfonie, ohne sie jedoch zu vollenden: Er starb über den Skizzen zum Finale. Mehrere Rekonstruktionsversuche haben den Kummer der Nachwelt eher vergrößert. Überzeugend durchgesetzt hat sich keine der mit wissenschaftlichem Fleiß unternommenen Nach- und Neuschöpfungen. Auch das Te Deum für Chor und Orchester als Schlusssatz anzufügen, hat sich bestenfalls als Notlösung erwiesen, schon weil es von der Tonart her mit der Sinfonie nicht zusammenpasst. Auch deshalb hat sich François-Xavier Roth für das "Original" entschieden, das heißt die unvollendete Fassung, die das Publikum nach dem dritten Satz in die Leere entlässt und fühlbar macht, welche Lücke Bruckners Tod gerissen hat - vielleicht sogar zum Kummer des lieben Gottes selbst.