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Sprechstunde
Austausch hilft Was die richtige Selbsthilfegruppe bewirken kann Gast: Dr. Jutta Hundertmark-Mayser, Diplom-Psychologin, Geschäftsführerin von NAKOS, Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. Am Mikrofon: Christina Sartori Hörertel.: 00800 4464 4464 sprechstunde@deutschlandfunk.de Die Diagnose einer schweren oder chronischen Krankheit bringt viel Unsicherheit mit sich. Wichtig ist einerseits ein Arzt, dem man vertraut, aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen: wie verläuft die Krankheit, wo kann man gute Ärzte und Ärztinnen finden, welche Erfahrungen machen andere mit den Medikamenten - das sind Fragen, die sich dann stellen und auf die man in Selbsthilfegruppen Antwort bekommt. Ob vor Ort oder im Internet, das Gespräch mit Menschen, die in der gleichen Situation sind, wirkt oft Wunder. Es bietet nicht nur Informationen, sondern auch Möglichkeiten, sich aktiv mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Heute wollen wir über Selbsthilfegruppen sprechen: wie man sie findet und gut einsetzt, ist unser Thema in dieser "Sprechstunde".
Feature
Der vergessene Prozess: Japans Kriegsschuld, ein indischer Richter und die Anfänge des Völkerstrafrechts Von Paul Hildebrandt und Cathrin Schmiegel Regie: Roman Ruthard Deutschlandfunk 2025 Vor 80 Jahren begann der Tokioter Kriegsverbrecherprozess. 28 Angeklagte standen vor Gericht. Richter Radhabinod Pal erkannte die Charta nicht an. Japans Rechte liest dies bis heute als Beweis für Japans Unschuld. Wer war dieser Mann? Am 29. April 1946 begann in Japan der Internationale Militärgerichtshof für den Fernen Osten, das Pendant zu Nürnberg. 28 wurden angeklagt, darunter Premier Hideki Tôjô, unter dessen Führung Japan einen Krieg führte, mit Millionen Toten. Elf internationale Richter entschieden über ihr Schicksal. Was wie Nürnberg ein Meilenstein der internationalen Strafgerichtsbarkeit sein sollte, wurde von Spannungen und Vorwürfen der Siegerjustiz überschattet. Der indische Richter Radhabinod Pal plädierte in einem Sondervotum für Freispruch. Bis heute nutzen rechte Bewegungen in Japan seine Person, um die Kriegsschuld in Frage zu stellen. Das Feature folgt Pals Spuren nach Nürnberg und Japan mit exklusivem Zugang zu Dokumenten. Es spricht mit Rechtsexperten und Bewunderern, auch Tôjôs Urenkel. Es fragt: Wer war Pal - und was verrät sein Votum über die Grenzen und Chancen des Völkerstrafrechts, das heute um Relevanz ringt? Der vergessene Prozess
Hörspiel
Karoshi - Arbeite Dich tot! Von Matthias Kapohl Regie: der Autor Mit: Thomas Sarbacher, Roman Knizka, Anna Blomeier, Ulrich Voß, Louis Friedemann Thiele, Maya Bothe, Susanne Marie Kubelka, Bert Stevens, Holger Kunkel, Fiona Metscher, Susanne Bredehöft, Jonas Baeck, Christina-Maria Greve, Christiane Wedel, Regina Münch, Jürgen Escher, Lars Schmidtke Ton und Technik: Jürgen Glosemeyer, Tobias Kiendl Regieassistenz: Luise Weigert WDR 2012 "Was machen mit den überschüssigen, den überzähligen und überflüssigen Mitarbeitern?", fragt man sich im Verlagshaus K "Creative Lab" heißt die Lösung: ein Ort, um sich zu Tode zu langweilen. Eine Hörspiel-Groteske von Matthias Kapohl. Burnout ist out - Boreout ist in! Ein als Kreativlabor getarntes Containerdorf mit Sterbezimmern für Mitarbeiter auf dem Abstellgleis. Karoshi. Nach realen Vorbildern geplant soll dieses Creative Lab die Personalstrategie im Verlagshaus Karlton Kurd revolutionieren. Ein moderner Karriere-Zehnkampf beginnt: gegen Sozialgesetze und durch die Lücken des Arbeitsrechts, gegen sich selbst und gegen die anderen. Marc, der aufstrebende Familienvater und Hannah, die Single-Karrierefrau. Beide kämpfen um die Leitung des Creative Lab und K um die Geheimhaltung der kalkulierten Karoshi-Statistik. Wer gewinnt? Zwischen Boreout und Burnout suchen alle ihre Work-Life-Balance nach dem kognitiven Dissonanz-Modell. Bis zum Umfallen.
Jazz Live
Gute Abhängigkeiten Annie Bloch und ihr Tentett Annie Bloch, Gesang, Gitarre, Komposition Akiko Ahrendt, Violine Leonhard Huhn, Klarinette Jan Philipp, Schlagzeug Dario Rosenberger, Horn Carlo Tiedge, Gitarre Malte Viebahn, Kontrabass Luis Weiß, Flügelhorn Moritz Wesp, Posaune Emily Wittbrod, Violoncello Aufnahme vom 4.9.2025 bei der Cologne Jazzweek Am Mikrofon: Jan Paersch Die Kölner Singer/Songwriterin Annie Bloch bringt in ihrer zehnköpfigen Band Klassik, Folk und Jazz zusammen Für ihr Projekt "I Depend" hat Annie Bloch Songs geschrieben, für deren Arrangements sie bereits ein Tentett im Hinterkopf hatte. Darin verbindet sie Komplexität mit eingängigen Melodien und Grooves. Ihr erstes Instrument war ein ungewöhnliches: die Kirchenorgel. Später studierte die 1994 Geborene klassische Musik in Düsseldorf und Cork. In der irischen Stadt widmete sie sich auch dem Pop-Songwriting und gründete ein Folk-Duo. Für ihr Projekt "I Depend" hat sie nun eine zehnköpfige Band gegründet. Langjährige Mitstreiterinnen wie die Cellistin Emily Wittbrodt sind für Bloch dabei essentieller Teil des Ganzen. Bei "I Depend" geht es Annie Bloch um Beziehungen aller Art, und um die Einsicht, dass es nicht ohne Abhängigkeiten geht, ja, dass es auch positive Abhängigkeiten geben kann.
Musikszene
"Poesie der Luft" Jean Pauls Flugbahnen im Reich der Töne Von Holger Noltze Nirgendwo klingt deutsche Prosasprache musikalischer als bei Jean Paul (1763-1825). Und kaum ein anderer deutscher Dichter hat je so stark auf Musik gewirkt. Was Kontrapunkt sei, habe er bei der Lektüre der Romane von Jean Paul gelernt, bekannte Robert Schumann, und ließ seine Klavier-"Papillons" aus Buchseiten aufflattern. Sein Exemplar der Jean-Paul'schen "Flegeljahre" lässt an Randnotizen sehen, wie nahtlos hier Lektüre und Musikerfindung ineinandergehen. Zum 200. Todestag des fränkischen Schriftstellers geht es um die Musik bei Jean Paul - und deren Nachklänge bei Robert Schumann, Gustav Mahler bis Georg Friedrich Haas.

