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Kalenderblatt
Vor 10 Jahren: Der kolumbianische Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez gestorben
Agenda
75 Jahre "Flüchtlingsstadt" Espelkamp Vorbild für Integration heute? Live aus der "Alten Gießerei" in Espelkamp Gäste: Bettina Bradt, Einwohnerin von Espelkamp Günter Neumann, Einwohner von Espelkamp Schüler und Schülerinnen aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine Dieter Gerecke, Direktor der Bischof-Hermann-Kunst-Schule, Espelkamp Dr. Henning Vieker, Bürgermeister Espelkamp Dr. Ewgeniy Kasakow, Historiker, Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven Dr. Sandra Morgenstern, Politikwissenschaftlerin und Migrationsforscherin, Mitglied in der Forschungsgemeinschaft im Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, Berlin Am Mikrofon: Bettina Köster Hörertel.: 00800 - 4464 4464 agenda@deutschlandfunk.de Bis 1945 war das ostwestfälische Espelkamp nur eine kleine Landgemeinde. Dann kamen rund 400 "Vertriebene" aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und bezogen Baracken in einer alten Munitionsfabrik. Ende der 1950er Jahre waren es bereits 10.000 "Neu-Espelkamper", aus dem Dorf war eine "Aufbaugemeinschaft" geworden, aus der Siedlung wurde eine Stadt, die "Flüchtlingsstadt". Heute leben hier Menschen aus 89 Nationen. Welche Erfahrungen machten die Geflüchteten der Nachkriegszeit in ihrer neuen Heimat? Was half ihnen, sich in der Fremde ein Zuhause zu schaffen und was lernen wir daraus für heute? Kann das "Laboratorium Espelkamp" Vorbild sein für gelungene Integration in unseren Tagen?
Aus Religion und Gesellschaft
Zwischen Päpsten, Kaisern und Despoten: Der "Campo Santo Teutonico" in Rom Von Corinna Mühlstedt Im Schatten der mächtigen Petersbasilika - fast versteckt - liegt ein kleiner Friedhof: der "Campo Santo Teutonico". Die dazugehörigen Gebäude sind eine wichtige Anlaufstelle für Pilger aus dem deutschen Sprachraum. Und das schon seit der Zeit Karls des Großen. Heute wird die Institution von einer Bruderschaft geleitet. Als im Zweiten Weltkrieg Truppen des Nazi-Regimes Rom besetzten, bot der Campo Santo heimlich Dutzenden von politisch und religiös Verfolgten Schutz. Die Sendung beschreibt eine spannende historische Spurensuche.
Lesezeit
Karin Fellner liest aus und spricht über "Polle und Fu" Die offensichtlichste Frage wird gleich zu Beginn gestellt: Wer ist Polle und Fu? "Fragst du die Brotfische, sagen sie: stoff- / wechselnde Namen, die sich mal so, mal so / aneinander klammern, stoßen, freuen." Man stellt sich unweigerlich etwas Symbiotisches vor, ähnlich des fernöstlichen Yin/Yang-Duos. Diese so zusammenhängenden, stoffwechselnden Helden leben in einer Welt, die irgendwo zwischen digitaler Natursimulation (es gibt Transponder, Chips, Clouds und DRAMs) und H.P. Lovecrafts Gelände um den Miskatonic River angelegt ist. Der Band, in fünf Zyklen eingeteilt, berichtet von den Lebewesen, der Topographie und den Ordnungsprinzipien dieser Welt: "Ein Riemen ist ein halber Lachs, / ein Remel aber ein Bund Flachs." Ein Fisch will zu den Mu-Tieren gehen, "Maschinen dröhnen. Drohnen marschieren", innig fühlen sich Polle und Fu, "wenn Aerosole wechseln von dir zu mir". Die kleinen Schabernacke bedichten lustvoll die Apfelmuse, becircen einander im Hain ("links halbleere Akkus, vorn ein Rest Knäuelgras") und wechselbalgen mit ihren Spracheinfällen. Karin Fellner hat ein lyrisches Universum geschaffen. Pausenlos ereignet sich Fantastisches. "Fu: Du, wenn wir den Bach da runtergehen, / wird's uns dann wunder zumute?" Polle und Fu - die beiden sind das schönste Liebespaar der deutschsprachigen Gegenwartslyrik. Karin Fellner wurde 1970 in München geboren und lebt dort. Sie studierte Psychologie in Konstanz und Literaturwissenschaften in München (M. A.). Sie arbeitet als Autorin und Lektorin. Als Schreibcoach berät sie seit 1999 Schreibende und leitet u.a. auch Kurse für das Lyrik Kabinett und das Literaturhaus München. Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie den Förderpreis beim Leonce-und-Lena-Wettbewerb in Darmstadt (2005), den Förderpreis für Lyrik der Internationalen Bodenseekonferenz (2006), den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur (2008), den Medienpreis (RAI Sender Bozen) beim Lyrikpreis Meran (2012), ein Arbeitsstipendium für Literatur des Freistaats Bayern (2018) sowie die Christian-Ferber-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2021).
Querköpfe
Kabarett, Comedy schräge Lieder Schmutzigem Gerede mit einem Lachen begegnen - Die Komikerin Lisa Feller Von Elmar Krämer Lisa Feller ist alleinerziehende Mutter von zwei pubertierenden Jungen. Stoff zum Meckern hätte sie genug - aber das machen ja alle: Im Fernsehen, in den "sozialen" Netzwerken oder in der Politik. Lisa Feller setzt sich in ihrem aktuellen Programm "Dirty Talk" mit diesem Gemecker humoristisch auseinander und versucht ihm mit Freundlichkeit zu begegnen. Denn egal ob auf der Bühne oder im Interview: Lisa Feller geht mit einem Lachen in der Stimme und im Gesicht durchs Leben. Sie freut sich darüber, dass sie einen Beruf hat, der ihr und dem Publikum gleichermaßen Freude bereitet. Das wäre vielleicht anders, hätte sie etwas aus ihrem Studium gemacht: Grundschullehramt mit dem Hauptfach katholische Religion - doch auch daraus wurde Stoff für die Bühne.
Spielweisen
Heimspiel - Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre Kein Programm ohne Komponistin! Weibliche Urheberinnen in der DSO-Saison 2023/24 Am Mikrofon: Uwe Friedrich Musikgeschichte wurde jahrhundertelang von Männern geschrieben, Frauen hatten kaum eine Chance - auch angesichts der Heldenverehrung des 19. Jahrhunderts, die bis in unsere Tage nachwirkt. Schon die Zulassung an eine Musikhochschule war oft eine unüberwindbare Hürde für talentierte Musikerinnen. Die Werke früherer Urheberinnen sind heutzutage jedoch oft gar nicht bekannt und schlummern unbeachtet in Archiven. Das Deutsche Symphonie-Orchester will das nun ändern, indem es in dieser Konzertsaison in jedem seiner Konzerte mindestens ein Werk einer Frau aufführt. Als der Programmschwerpunkt vor einem Jahr vorgestellt wurde, gab es viel Publicity und Vorschusslorbeeren, aber auch Bedenken, ob "Quotenkomponistinnen" eine echte Hilfe darstellen. Nach gut der Hälfte der laufenden Saison wird es Zeit für eine Zwischenbilanz.