Tagestipps im Radio

Tagestipps

Samstag 18:00 Uhr NDR kultur

Feature

Ein lautloses Gleiten, durch alle Weiten Die Entdeckung der Wolken Von Hans-Joachim Simm hr 2024 Als Anfang des 18. Jahrhunderts ein Londoner Apotheker namens Luke Howard seine Wolkenlehre entwickelte - die bis heute Gültigkeit hat -, fand er nicht überall Zustimmung. Doch eine Autorität der Zeit widmete ihm und seiner Wolkenklassifikation sogar einige Gedichte: Es war Johann Wolfgang Goethe, fasziniert von der Verbindung naturwissenschaftlicher Exaktheit, die zugleich der Fantasie über das Phänomen der Wolkenbildung, des Entstehens und Vergehens, des Sinnbilds allen Wandels freien Lauf ließ. Wolken sind, wie schon die Mythenerfinder aller Kulturen entdeckt haben, die perfekten Sinnbilder der Weltentstehung ebenso wie des Weltuntergangs. In ihnen wurden Gestalten und Figuren gesehen, Göttererscheinungen und Prophezeiungen. Aus der Beobachtung der raschen Veränderlichkeit der Wolken entwickelte sich die Idee des allgemeinen Wandels, natürlicher Veränderungen alles Lebendigen. Hans-Joachim Simm geht in diesem Feature den Künstlerinnen, Philosophen und Dichterinnen nach, die immer schon Richtung Himmel geschaut haben - bangend oder hoffend. Oder, wie Enzensberger schrieb: "Gegen Stress, Kummer, Eifersucht, Depression / empfiehlt sich die Betrachtung der Wolken." Download unter ndr.de/radiokunst, in der NDR Feature Box und in der ARD Audiothek. 18:00 - 18:04 Uhr Nachrichten, Wetter Feature

Samstag 18:05 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Feature

Reihe: 18 Plus! Fifty Shades of Meryem Von Leon Daniel und Yannick Kaftan Regie: die Autoren Mit: Meryem Öz Ton und Technik: Jan Fraune, Lukas Wilke und Michael Kube Deutschlandfunk Kultur 2024 Länge: 53"04 (Wdh. am 20.04.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr) Von Michael-Jackson-Performances in der Schulzeit über erste Rollen am Stadttheater bis hin zu politischen Aktionen: In Meryems Schauspielerei spiegelt sich immer auch ihre deutsch-türkische Biografie. Meryem ist Schauspielerin. Das hat sie von ihrer Mutter, das Rebellische, sagt ihre Cousine Seda. Schon in der Schule steht sie als Michael Jackson auf der Bühne und tanzt. In die vielen Rollen, die sie jetzt spielt, bringt sie immer auch viel Persönliches ein, das ist ihr wichtig. Wie sehr muss sie sich dabei der deutschen Gesellschaft und der Theaterszene anpassen? Wie viel kann sie ändern? Meryem will politisch sein, Dinge anders machen. In der Türkei, der Heimat ihrer Eltern, gibt es ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das Meryem in Deutschland manchmal vermisst. Der Fußballspieler Neymar, sagt sie, habe eine Klausel in seinem Vertrag: "Er kann so oft nach Brasilien fliegen, wie er will." Einen solchen Vertrag wünscht sich Meryem auch für sich am Theater. Leon Daniel, geboren 1990 in Hamburg, studierte Film an der Hochschule für bildende Künste und Bildgestaltung an der Hamburg Media School. Er lebt in Hamburg und arbeitet als Filmemacher und Kameramann. Yannick Kaftan wurde 1990 in München geboren. Er studierte Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und entwickelte ein besonderes Interesse an dokumentarischen und offenen Erzählformen. Beide arbeiten seit ihrem Studium an der HFBK in verschiedenen Formaten zusammen. "Fifty Shades of Meryem" ist ihr erstes gemeinsames Hörstück. Zwischen den Welten - floating Fifty Shades of Meryem Länge: 53:11 Minuten

Samstag 19:04 Uhr SWR Kultur

Krimi

Liebe Mutter, es geht mir gut ... Krimi Nach Margaret Millar Aus dem amerikanischen Englisch von Elizabeth Gilbert Mit: Hedi Kriegeskotte, Meike Droste, Matti Krause, Ulrich Noethen u. a. Hörspielbearbeitung und Regie: Irene Schuck (Produktion: SWR 2016) Helen Clarvoe, die reich ist und labil, lebt allein in einer kalifornischen Stadt. Zuerst glaubt sie, das Opfer eines anonymen Irren zu sein, aber bald muss sie erkennen, dass die drohende Stimme am Telefon niemand anderem gehört als ihrer Kindheitsfreundin Evelyn Merrick - die all das verkörperte, was Helen hätte sein wollen. Die unsichere, einsame Helen ist ein armes Wesen, für das keiner Sympathien hegt. In der Überzeugung, Evelyn wolle sie vernichten, beauftragt sie ihren Finanzberater, Paul Blackshear, Evelyn zu finden; und bald senkt sich das hässliche Netz des Terrors auch über andere.

Samstag 19:04 Uhr WDR3

WDR 3 Hörspiel - Kunstpalast

Saturn. Ein Alligator klagt an Von David Zane Mairowitz und Malgorzata Zerwe Doku-Fiktion: Eine wahre Geschichte mit besonderer Perspektive Regie: David Zane Mairowitz Produktion: WDR 2023

Samstag 19:05 Uhr BR-Klassik

BR-KLASSIK - Musik der Welt

Die Vielfalt globaler Sounds "Passion auf steilen Pfaden" Die Semana Santa in Lateinamerika Von Florian Heurich Wiederholung vom 16. April 2017 In Bolivien pilgern die Menschen in dünner Luft und auf steilen Pfaden zu einer Wallfahrtskirche auf fast 4000 Metern Höhe am Titicacasee. In Peru führt man Lamas bei Prozessionen durch die Straßen. In der Kathedrale von Quito in Ecuador werden feierliche Messen zelebriert. Und im Hochland von Guatemala mischt sich christliches mit indigenem Brauchtum. Die Semana Santa, die Karwoche, ist eine intensive, spirituelle Zeit. Zum Teil aber auch eine Zeit, in der man nicht nur ein religiöses, sondern bisweilen auch ein sehr weltliches Fest feiert. Viele der christlichen Traditionen sind zur Kolonialzeit mit den Spaniern nach Lateinamerika gekommen. So werden etwa in Ayacucho in Peru oder Popayán in Kolumbien prunkvoll geschmückte Christus- und Marienfiguren durch die Straßen getragen, begleitet von feierlicher Marschmusik. Florian Heurich führt durch Musik und Brauchtum der Semana Santa von Guatemala über Kolumbien und Ecuador bis ins Hochland von Peru und Bolivien.

Samstag 20:00 Uhr NDR Blue

NDR Kultur Jazz

Black Music - Black Power: Zum 90. Geburtstag von Amiri Baraka Eine Sendung von Wolf Kampmann Amiri Baraka (1934-2014) alias LeRoi Jones gehörte zu den widersprüchlichsten Gestalten der afroamerikanischen Kulturgeschichte. Er war Poet, Dramatiker, Schauspieler, Bürgerrechtler und Jazz-Historiker, machte aber auch als Macho, Verschwörungstheoretiker und Antisemit Schlagzeilen. Er wechselte nicht nur seine politischen, sondern auch seine musikalischen Überzeugungen, wie es ihm beliebte. Doch gerade diese Ambivalenz, die er stets über die Grenzen der Radikalität hinaus auslebte, macht seine Persönlichkeit auch zehn Jahre nach seinem Tod noch so besonders.

Samstag 20:03 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Radiokrimi

"Sherlock Holmes: Das leere Haus" von Sir Arthur Conan Doyle Aus den Chroniken des Dr. Watson (2/6) Sherlock Holmes: Das leere Haus Aus dem Englischen von John Lackland/Ruth von Marcard Von Sir Arthur Conan Doyle Mit Peter Pasetti, Erik Schumann und anderen Bearbeitung: Michael Hardwick Komposition: Konrad Elfers Regie: Heinz-Günter Stamm BR 1968 Der gewaltsame Tod des ehrenhaften Ronald Adare ist in London Stadtgespräch. Erschossen war er in seiner Wohnung aufgefunden worden, merkwürdigerweise aber in einem Zimmer, das er von innen verschlossen hatte. Und dann ist da noch der schrullige alte Herr, der Watson abends in der Praxis aufsucht, nachdem die beiden tagsüber unsanft aneinandergeraten waren. Sir Arthur Conan Doyle (1859-1930), britischer Arzt und Schriftsteller. Zahlreiche Detektivgeschichten mit Sherlock Holmes und Dr. Watson.

Samstag 20:03 Uhr SRF 2 Kultur

Hörspiel

Premiere: «Was glauben» von Bettie I. Alfred Der Titel «Was glauben» ist Frage und Antwort, Anfang und Erkenntnis in einem. Die Hörspielmacherin Bettie I. Alfred 13 immer auf der Suche danach, die ganz grossen Themen im «kleinen» Leben abzubilden und mit humorvollem Knarren und wehmütigem Schnarren zum Klingen zu bringen 13 bricht in ihrer neuen Produktion mit alten Gewohnheiten: Sie verlässt den sonst in ihren Stücken vorherrschenden Mikrokosmos der eigenen vier Wände und begibt sich auf Gesprächs- und Sinnsuche in der Aussenwelt. Da ist Ahne, ein Schriftsteller, der in seinen Bühnen-«Gesprächen mit Gott» durch Humor seine Haltung zu bewahren versucht, oder der «Denker» Axel, der sich in seinem Leben immer mehr dem Gedanken der Teilhabe zuneigt. Aber auch Bettie I. Alfreds Mutter, die den religiösen Glauben in der Anthroposophie erst freudig, dann unfreiwillig findet. Oder Daniel, der sich durch einen Glauben an die Musik wieder ins kreative Leben trommelt. Oder Steffi, die in einer widerborstigen Lebenssituation, die einen Glauben an das Leben unbedingt voraussetzt, ihr Hadern immer wieder neu überwindet. Ein offener Versuch mit annähernd Überzeugten, ins Schwanken zu geraten. Mit: Bettie I. Alfred, Axel Grube, Ahne, Steffi Tauber, Sigrid Bischof, Daniel Höpfner, Caroline Ruprecht, Paul Affeld Musik, Montage, Mix und Regie: Bettie I. Alfred Produktion: Balkonstudios 2025 Dauer: 58 19

Samstag 20:05 Uhr Deutschlandfunk

Hörspiel

Das große Heft Von Agota Kristof Regie und Bearbeitung: Erik Altorfer Mit: Libgart Schwarz und Kristof van Boven Komposition: Martin Schütz Ton und Technik: Franz Baumann Deutschlandfunk/HR/SRF 2021 Länge: 113"18 Bei ihrer Großmutter auf dem Land sind die zwei Brüder der Grausamkeit des Kriegs ungeschützt ausgesetzt. Die Zwillinge erfahren, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen können. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder im großen Heft. Zu Kriegszeiten werden zwei zehnjährige Brüder von ihrer Mutter zur Großmutter aufs Land gebracht. Armut und Brutalität ausgesetzt sind sie nun auf sich selbst gestellt. Die Schulen sind geschlossen, und die Großmutter behandelt sie schlechter als ihre Tiere. Die Brüder trainieren physische und psychische Unempfindlichkeit und bringen sich allmählich das Alphabet des Überlebens bei. Sie folgen eigenen Moralvorstellungen: Sie helfen, wo die Not noch größer ist, sie rächen Ungerechtigkeit, leisten Sterbehilfe. Im großen Heft schreiben sie ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in einfachen Sätzen auf und schützen sich mit der Kraft einer sachlichen Sprache vor dem Zynismus des Elends. Agota Kristof, geboren 1935 in Csikvánd, Ungarn, flüchtete 1956 aus ihrer Heimat und emigrierte in die Schweiz. Dort fand sie Arbeit in einer Uhrenfabrik und erlernte die französische Sprache, in der sie fortan ihre Bücher - Prosa, Theaterstücke und zwei Hörspiele - schrieb. Ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Agota Kristof starb 2011 in Neuchâtel. Das große Heft

Samstag 22:00 Uhr Bremen Zwei

Sounds in concert: Fantastic Negrito

Fantastic Negrito, bekannt für seine Mischung aus Blues und gesellschaftspolitischen Themen, bringt auf seinem Album "Son of a broken man" persönliche Erfahrungen wie Rassismus und Gewalt zur Sprache. Mit seiner kraftvollen Stimme und charismatischen Bühnenpräsenz verpackt er ernste Inhalte in mitreißende Songs, die tief in die US-Geschichte und seine eigene Familiengeschichte eintauchen.

Samstag 22:00 Uhr MDR KULTUR

MDR KULTUR im Konzert

20 Jahre Women in Jazz - Heidi Eichenberg präsentiert Highlights aus der Festivalgeschichte

Samstag 23:00 Uhr radio3

The Voice

Moderation: Ortrun Schütz Tamino Ein Belgier mit libanesischen und ägyptischen Wurzeln, der von seinen Eltern nach dem Helden aus Mozarts "Zauberflöte" benannt worden ist: Diese Mischung beschreibt ganz gut, welcher Stilmix auf Taminos Alben zu erwarten ist. Seine Songs sind mit arabischen Vierteltönen gespickt und bewegen sich irgendwo zwischen Pop, Indie Rock und Klassik. Außerdem immer mit dabei: Tamions Taminos weicher, warmer und hypnotischer Stimmklang. Und die alte Gitarre seines Großvaters Moharam Fouad - Sänger, Schauspieler und Nationalheld der Kunstszene Ägyptens. Jetzt ist Taminos drittes Album mit dem Titel "Every Dawn"s a Mountain" erschienen. Er hat es zu großen Teilen an seinem neuen Wohnort in Manhattan in New York City geschrieben. Die Songs handeln von den Themen Verlust, Verdrängung, Trennung und dem Loslassen der Vergangenheit.

Samstag 23:00 Uhr HR2

The Artist"s Corner | Gerhard Rühm 95

SprachKlangTextMusikPoet Moderation: Stefan Fricke Der Dichter und Komponist Gerhard Rühm, geboren am 12. Februar 1930 in Wien, ist ein Künstler der permanenten Grenzüberschreitung zwischen Sprache, Literatur und Musik.

Samstag 23:00 Uhr NDR Blue

NDR Kultur Jazz

Eddie Harris Quartet live in der Fabrik in Hamburg 1988 Eine Sendung von Thomas Haak Knapp 20 Jahre nach einer legendären Montreux-Session, aus der das vielbeachtete Livealbum "Swiss Movement" hervorging, war Eddie Harris mit seinem Quartett in der Fabrik in Hamburg zu Gast. Dieses Konzert war zwar nicht ganz so stark diskutiert wie einst, jedoch nicht minder erfrischend und unterhaltsam. Gemeinsam mit Norman Fearrington am Schlagzeug, Ray Peterson am Bass und Darryl Thompson an der Gitarre verwandelte Eddie Harris die Fabrik in ein kleines Stück Southside Chicago, in dem sein afrikanisch geprägter Scat-Gesang ebenso wenig fehlte, wie sein zum Jazz-Standard gewordener "Freedom Jazz Dance". Für den Auftakt am 24. Januar 1988 sorgte die einzige Nicht-Harris-Komposition des Abends: Der "Blue Bossa" von Kenny Dorham, der durch Eddie Harris allerdings recht eigenwillige Gesichtszüge bekam.

Samstag 23:03 Uhr SWR Kultur

Ohne Limit

Der Großinquisitor Von Björn SC Deigner Frei nach Fjodor Dostojewskijs gleichnamigen Text aus seinem Roman "Die Brüder Karamasow" Mit: Valery Tscheplanowa Musik und Regie: Björn SC Deigner (Produktion: SWR 2021) Die großen Fragen der Großinquisitor-Episode aus Dostojewskis "Die Brüder Karamasow" gelten auch heute. Der Dramatiker Deigner, Jahrgang 1980, versucht, ihnen in einer Hörspielarbeit nachzuspüren: Was bedeuten Eliten in unserer Gesellschaft? Wäre es nicht besser, ein einfacher Glaubender zu sein als ein hoffnungsloser Zweifler? Und wer hatte am Ende recht: Jesus oder der Andere, der den Störenfried aus kluger wie humaner Staatsräson wegsperrt? Das Stück legt den Text in eine musikalische Landschaft und erforscht ihn bewusst über eine weibliche Stimme.

Samstag 23:05 Uhr Deutschlandfunk

Lange Nacht

Mit Zweifel an allem, und Wut auf fast alles Eine Lange Nacht über den Schriftsteller Rolf Dieter Brinkmann Von Gisa Funck Regie: Burkhard Reinartz Als "Kultautor" verehrt, aber auch von vielen gefürchtet: Auch fünfzig Jahre nach seinem frühen Tod durch einen Autounfall in London am 23. April 1975 gibt der Provokateur, Pop-Avantgardist und Literatur-Rüpel Rolf Dieter Brinkmann immer noch Rätsel auf - und ist sein genre-sprengendes Werk nicht leicht einzuordnen. Erst jetzt, nachdem der Nachlass lange unter Verschluss war, ist eine erste Biografie erschienen. 1940 in Vechta geboren, schrieb und dichtete Brinkmann zunächst generationstypisch gegen den Muff der Adenauerzeit an - und wurde 1969 mit der (zusammen mit Ralf-Rainer Rygulla) herausgegebenen Anthologie "Acid" berühmt: Eine Sammlung frech-obszöner Underground-Texte aus den USA und Großbritannien, die heute als Gründungsdokument der deutschen Popliteratur gilt. Schon darin formulierte Brinkmann sein (von den US-Underground-Poeten abgelauschtes) Literaturcredo, das lautete: Mehr Sinnlichkeit, mehr Alltagswelt und mehr Erzählpräsenz im Hier und Jetzt. Im Glauben an die taburechende Kraft der Provokation verwandelte sich Brinkmann danach jedoch vom Pop-Kulturstar immer mehr in einen rabiaten Alles-Beschimpfer, der in seinen cholerischen Ausfällen nicht nur über den "Kontrollstaat", die Amerikanisierung, den (aus seiner Sicht korrupten) Literaturbetrieb, ältere Autoren wie Heinrich Böll oder Günter Grass gnadenlos herzog, sondern auch über die linke Studentenbewegung und gleichaltrige Kollegen, Frauen oder Freunde wie Peter Chotjewitz oder Nicolas Born. Am Ende stand der Sprach- und Weltskeptiker Rolf Dieter Brinkmann in seiner unmäßigen Wut auf alles und jeden dann ziemlich alleine da, und fühlte sich einsam auf seiner Suche nach einer ganz neuen Form der radikal subjektiven Lebens-Mitschrift. Nichtsdestotrotz gilt er heute als einer der einflussreichen Autoren der Nachkriegszeit - und wirken vor allem seine späteren Collagebücher (etwa "Rom, Blicke") und sein Versuch, die Alltagsrealität nicht nur schreibend, sondern auch per Foto- und Filmkamera möglichst unverfälscht einzufangen, auch nach fünfzig Jahren immer noch hochaktuell und faszinierend.

Freitag Sonntag