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Ein Tag auf dem Bauernhof
Mit radioeins-Reporterin Amelie Ernst sind wir "Einen Tag auf dem Bauernhof". Sie berichtet vom Alltag mit Kühen und Hühnern, denn ob Regen oder Sonnenschein, ob Sonn- oder Feiertag: Das Leben auf der "Weidelandfarm" am Riebener See - südlich von Berlin - steht niemals still.
Cannabis-Anbau unter den neuen Auflagen
Seit dem 01. April dürfen Menschen in Deutschland bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigengenuss bei sich zu Hause anbauen. Drei Monate später, also ab dem 01. Juli, sollen auch nichtgewerbliche Vereinigungen zum gemeinschaftlichen Anbau loslegen dürfen. Dass der Anbau und die Abgabe von Cannabis nicht pünktlich an diesem Datum an den Start gehen werden, da ist sich Jana Halbreiter sicher. Sie ist Vorständin im Verband "CAD - Cannabis Anbauvereinigungen Deutschland" und spricht mit uns über den Hanfanbau der Zukunft, aber auch bürokratische Hürden für nichtgewerbliche Anbauvereinigungen.
Trend und Tierwohl: Private Hühnerhaltung in der Stadt
Die Sehnsucht nach Landleben, Natur und Tier kennen insbesondere Städter, die sich auf dem Balkon, in der Kleingartenanlage oder im eigenen Stadtgarten einen grünen Zufluchtsort schaffen. Dass hier von der Tomate über den Kürbis bis zur Kirsche einiges an Gemüse und Obst wächst und damit der naturnahen Selbstversorgung dient, ist keine Neuheit. Doch auch die Hühnerhaltung im städtischen Raum ist längst ein beliebter Trend. Die Landwirtin Astrid Masson leitet den Bereich "Ackerbau und Tierhaltung" bei der Stiftung Domäne Dahlem und bietet schon seit Jahren den Workshop "Hühner halten für Einsteiger" an. Mit ihr sprechen wir über die private Hühnerhaltung in der Stadt - zwischen Trend und Tierwohl.
Bauernproteste in Spanien
Zum Jahreswechsel haben Bauern und Bäuerinnen nicht nur in Deutschland, sondern europaweit gegen die Agrarpolitik der Europäischen Union demonstriert. Traktoren verstopften Brüssel: Ihre Besitzer*innen forderten unter anderem weniger Umweltauflagen, bessere Preise und weniger Bürokratie. Mit dabei waren auch Landwirt*innen aus Spanien, die unter einer Wasserknappheit, bedingt durch den Klimawandel, strengen EU-Standards und Dumpingpreisen von Produkten aus Nicht-EU-Ländern leiden. Vor welchen Herausforderungen die spanische Agrarbranche konkret steht und wie die spanische Regierung mit den Protestierenden umgeht, besprechen wir mit Marc Hoffmann, ARD-Korrespondent in Madrid.
Hightech und Moral im Schweinestall
Seit mehr als vier Jahrzehnten werden auf dem Hof Sandering in Niedersachsen Schweine gehalten. Etwa 100 Tage leben die Tiere auf dem Hof, werden gemästet und anschließend in der Region weiter vermarktet. Als konventioneller und zukunftsorientierter Landwirt ist Dirk Sandering nicht nur an Gewinnen, Qualität und Nachhaltigkeit, sondern auch dem Wohl seiner Tiere interessiert. Dafür hat er kürzlich investiert und einen seiner Ställe technisch modernisiert. Nun fährt ein Roboter an der Decke des Schweinestalls und versorgt die Tiere täglich mit Stroh. Wo Dirk Sandering dabei die größten Herausforderungen zwischen Tierwohl und Wirtschaftlichkeit im Schweinestall sieht, erzählt er uns selbst.
Geschichte von Landwirtschaft und Landleben
Etwa eine Millionen Menschen sind in Deutschland in der Landwirtschaft beschäftigt. Das sind ca. 2 Prozent aller Erwerbstätigen. Um 1900 sah das noch ganz anders aus: Damals arbeiteten knapp 38 Prozent aller Erwerbstätigen in landwirtschaftlichen Betrieben. Es hat sich also eine ganze Menge verändert. Trotzdem ist das Bild, das wir noch heute vom ländlichen Leben haben und in unseren Köpfen oder auch Kinderbüchern zeichnen, oft romantisch verklärt. Deshalb blicken wir mit der Historikerin Veronika Settele auf die Geschichte der Landwirtschaft. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Bremen und forscht unter anderem zur Geschichte des ländlichen Raumes.
Der Einfluss der Ernährung auf Umwelt, Biodiversität und Tierwohl
Wer das Klimaschützen will, sollte den Fleischkonsum reduzieren und dafür mehr Nüsse und Gemüse essen. Welchen Einfluss unsere Ernährung auf unsere Umwelt, Biodiversität und Tierwohl hat, darüber sprechen wir mit Luise Unser. Sie studiert den brandneuen Studiengang "Nachhaltige Ernährungs- und Agrarkultur" an der HNEE - Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und hat ein veganes Kochbuch "Wilde Wurzeln" veröffentlicht.
Avocado-Boom in Mexiko
Der deutsche Avocado-Konsum steigt seit Jahren. 2023 wurden über 150.000 Tonnen der grünen Frucht nach Deutschland importiert. Damit hat sich die Menge in den letzten zehn Jahren verfünffacht. Klar, dass also auch die Avocado-Produktion in den Anbauländern boomt und große Gewinne mit dem Export erzielt werden können. Dennoch hat der Avocado-Boom auch Schattenseiten für Mensch und Umwelt, weiß Anne Demmer. Sie ist ARD-Korrespondentin in Mexiko-City und berichtet für uns über die mexikanische Landwirtschaft am Beispiel der Avocado, die hier vor allem in die USA geht.
Protestforschung - Unterwanderung der Bauernproteste von rechts
Ob auf den Straßen oder in den Medien, der Jahreswechsel wurde diesmal von Traktoren, Straßenblockaden und Demos von Bauern sowie Bäuerinnen bestimmt. Der Unmut richtete sich vordergründig gegen den Abbau von Steuervergünstigungen im Agrarsektor. Die Protestaktionen boten hintergründig aber auch Raum für die vielschichtigen Sorgen von Landwirt*innen und wurden teilweise von rechten Gruppierungen genutzt, um Propaganda und Hetze zu platzieren. Felix Anderl forscht an der Philipps-Universität Marburg zu Konflikten um Land, Ernährung und ländliche Entwicklung und hat die Proteste der Landwirt*innen begleitet. Heute teilt er seine Erkenntnisse aus Sicht der Konfliktforschung mit uns.
Agrarpolitik, die Proteste der Bauern und Bäuerinnen und Naturschutz
Die Bauern und Bäuerinnen sind unzufrieden, und dass obwohl sie mit einer Menge Geld aus Brüssel subventioniert werden. Deutschland stehen jährlich mehr als sechs Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt für die Agrarsubventionen zur Verfügung. An der Subventionskürzung für den Agrardiesel entbrannte der Protest. Seit Anfang des Jahres gehen die Landwirtinnen und Landwirte auf die Straße, um zu protestieren. Zumindest wurden ihnen von der Bundesregierung nun Entlastungen versprochen. Wir sprechen über Bio und Proteste mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen).
Agrarpolitik in der EU und die Verantwortung der Verbraucher*innen
Wenn die Vorschriften für eine hochwertige und nachhaltige Produktion von Lebensmitteln für Bauern und Bäuerinnen in der EU immer komplexer werden, muss auch in die Modernisierung des Agrarsektors investiert werden. Ebenso müssten die Preise für die Produkte steigen. Beides passiert nur schleppend und führt in das Dilemma, was wir zum Jahresanfang in den Protesten der Landwirt*innen gesehen und gehört haben. Der Agrarökonom Sebastian Lakner ist Experte für die Agrarpolitik und Agrarumweltpolitik der EU und sieht jahrzehntelange Versäumnisse und aktuelle Verantwortung in der Politik, nimmt aber auch die Verbraucher*innen in die Pflicht.